iPad. Fantasielos, aber simpel, wie alles bei Apple: ein großes iPhone ohne Telefonfunktion. Der Computer wird im Wesentlichen auf seine Funktionen reduziert – demnächst wischen wir also mit unseren Fingern über Glasdisplays, sofern wir das nicht schon beim iPhone tun. Und so wie es aussieht, hat Springer mit seinen kostenpflichtigen Apps auf das richtige Pferd gesetzt: Wer ein solches Tablet-Schätzchen sein Eigen nennt, wird an Nachrichten und andere Informationen auf Dauer nur herankommen, wenn er die kostenpflichtige App dafür gekauft oder abonniert hat, womit all das Gejammere über die Kostenlos-Mentalität sich in Wohlgefallen auflösen wird. Es ist traurig, aber wahr: Wie auch schon bei den Musikdownloads hat Apple die Nase vorn, weil Apple etwas anbietet, anstatt zu jammern. Gleichzeitig wird der Nutzer immer mehr zum Konsumenten und kann selbst immer weniger Einfluss nehmen.

Das Ganze geht so weit, dass man bei der FAZ philosophiert, ob die Entwicklung hin zu iPhone und iPad nicht sogar eine neue „Kultur digitaler Kommunikation“ einführt, bei der – losgelöst von Tastatur und Entwicklertools – ein geschlossenes System die Bahnen vorgibt, auf denen wir kreisen, um den Preis der Kreativität. Letzteres mag fraglich sein, jeoch muss ich zugestehen, dass ich einen Beitrag wie diesen niemals auf dem iPhone tippen würde.  Spannend ist auch die Frage, wie die Generationen mit dem Netz umgehen werden, die unter Umständen den guten alten Desktop-Computer nur noch als Erbstück von Opas Schreibtisch kennenlernen? Wo werden die Generationen von jungen Computerspezialisten bleiben, wenn sie tagtäglich mit ihren Fingern über iPads wischen und Facebook-Neuigkeiten checken, statt Facebook zu hacken?

Oder werden die iPads einfach im Laden liegenbleiben und als Flop auf dem großen Müllhaufen der Technikgeschichte landen?