Suppenstock. 36 Jahre lang noch nie gehört und plötzlich begegnete mir dieser Begriff gleich zweimal binnen einer Woche. Zuerst in der Küchenfolge des etwas schrägen Podcast „Sanft und Sorgfältig“ (mit Olli Schulz und Jan Böhmermann), in welchem Olli Schulz Jan Böhmermanns Kühlschrank durchkämmt und auf ein Einmachglas mit undefinierbarem Inhalt stößt. Böhmermann erklärt ihm daraufhin, dass er von Zeit zu Zeit Wurzelgemüse mit Salz einmache und dieses im Kühlschrank als Ersatz für die gekörnte Brühe von Maggi oder Knorr verwende. Nette Idee, dachte ich mir beim Hören, aber hatte das auch schnell wieder vergessen.

Dann, keine Woche später, erzählte eine Dame (Expertin für irgendwas) im Radio, dass sie sich gerne einen „Suppenstock“ anlege für den sie Wurzelgemüse, Zwiebeln und Unmengen an Salz verwende und mit welchem man Soßen, Suppen und anderes wunderbar würzen könne. Zudem könne man dann getrost auf Maggi und Knorr verzichten.

Ich muss leider zugeben, dass die gekörnte Brühe von Knorr immer meine Geheimzutat für nahezu jedwede im Topf zubereitete Nahrung war. Das schlechte Gewissen zwickte mich zwar immer ein bisschen, aber bevor das Essen unrund schmeckte, gab ich lieber immer ein Löffelchen Knorr-Brühe dazu. Dank des Böhmermann-Expertinnen-Tipps ist das jetzt Geschichte.

Denn der selbstgemachte Suppenstock funktioniert wunderbar und man braucht nur ein paar Möhren, Sellerie, Porree sowie Zwiebeln und Kräuter nach Geschmack. Das Ganze wird kleingehackt (am besten in einer Küchenmaschine, die wir nicht haben 🙁 ) mit 10% Salz konserviert, in verschließbare Gläser abgefüllt und im Kühlschrank gelagert. Angeblich soll der Suppenstock bis zu einem Jahr haltbar sein; meiner hat schon fast eine Woche geschafft und in einer dunklen Gulasch- und einer hellen Kohlrabisoße Wunder gewirkt. Der Aufwand ist gering, die Wirkung aber groß, da man so den kräftigen, natürlichen Geschmack des Wurzelgemüses in seine Soßen und Suppen hineinbekommt, ohne vor jedem Kochen Möhren und Sellerie putzen, schälen und schneiden zu müssen. Wer ein Rezept braucht, der schaue einfach beim Chefkoch vorbei.

Die gekörnte Brühe kann jetzt getrost ihren Weg in den Mülleimer finden.