Da saß ich nun ratlos vor meinem Browserfenster und wusste nicht mehr weiter. Ich hatte alles gegeben und auch die sonst so kontextsichere Googlesuche hatte mich nicht weitergebracht.

Alles hatte mit einem Video von Rob Chapman begonnen, in welchem er seine Top-Amps der letzten zehn Jahre präsentiert. Dort schwärmt er von einem Fender-Amp, mit dem der geneigte Gitarrist in ungeahnte High-Gain-Sphären entschweben könne. Normalerweise steht Fender für glockig-klare Sounds und weniger, nein, gar nicht für hohe Verzerrung – und gerade darum wollte ich doch mal wissen, wie so ein Fender High-Gain-Amp klingen soll. Das sollte schnell gehen, Chapman sprach von einem „Fender Marcetti“. „Marcetti“ – was für ein cooler Name, mit einem Hauch von italienischer Eleganz, ferrarihaft, schnittig. Das sollte zum Amp passen. Also flugs in die Suche eingetippt und…

… Pustekuchen. Nix. Kein Marcetti. Nicht mal alternative Vorschläge. Enttäuschtes Bemühen der Google-Suche, denn irgendwer wird ja mal etwas zu dem Amp geschrieben haben. Auch nix. Kein Marcetti nirgends. Alternative Schreibweisen ausprobiert, nichts half.

Einen Tag später ein erneuter Versuch, diesmal über etwas weiter konnotierte Suchbegriffe. Und – voila – nach einigem Suchen war er gefunden: Der Fender Machete! Unsere Freunde von der Insel im Nordmeer sprechen das Wort „Machete“ dermaßen banane aus, dass der ahnungslose Kontinentaleuropäer „Marcetti“ versteht. „Machete“, was für ein bekloppter Name, frei von Eleganz, brachial, plump. Aber egal, der Amp, den man leider nicht mehr erhalten kann, macht in den Videos einen verdammt guten Eindruck, ich werde mal den Gebrauchtmarkt im Blick behalten.