Enttäuschung
Als Freund des gepflegten Boxsports habe ich mir heute morgen den Kampf von Victor Ortiz gegen Floyd Mayweather angeschaut und muss sagen, dass ich von dem Ausgang des Kampfes schwer enttäuscht bin. Mayweather siegt durch K.O. in der vierten Runde – und eigentlich hätte ich ihm den Sieg gegönnt. Mayweather kämpfte taktisch klug, nutzte seinen Größenvorteil und ließ sich durch die Rechtsauslage Ortiz‘ nicht beirren, sondern nutzte umso stärker seine Rechte. Besonders nachdem Ortiz in Manier eines Mufflons versuchte, Mayweather einen gefährlichen Kopfstoß zu verpassen, hätte nach meinem Empfinden Mayweather einen eindeutigen Sieg verdient gehabt. Aber was nach dem Kopfstoß folgte, hat Mayweather (und in der Folge auch den Ringrichter Joe Cortez) in meinen Augen als Weltmeister untragbar gemacht.

Nach der Unterbrechung wegen des Kopfstoßes umarmte Ortiz entschuldigend seinen Kontrahenten, es gab das obligatorische Shake-Hands und es hätte dann eine Freigabe des Kampfes durch den Ringrichter kommen müssen. Mayweather hielt sich jedoch nicht daran, sondern schlug unmittelbar nach dem Shake-Hands zwei Schläge, Ortiz ging K.O. und wurde von dem Ringrichter ausgezählt, der den Kampf noch gar nicht freigegeben hatte. Regulär hätte Mayweather für diese Unsportlichkeit sofort disqualifiziert werden müssen, statt mit einem K.O.-Sieg belohnt zu werden. Hm. Er trifft dann wohl demnächst auf Manny Pacquiao und ich hoffe inständig, dass dieser ihm eine saftige Quittung serviert, wenn – wie so häufig – die Ringrichter zu schlecht bezahlt werden… je länger ich beobachte, umso mehr erinnern gewisse Entwicklungen im Boxen an billiges Show-Wrestling. Nur, dass an den Absprachen nicht alle beteiligt zu sein scheinen.

Mit Berechnung dumm?
Themenwechsel. Wehrlose Opfer soll man ja nicht schlagen, auch nicht verbal, aber was Klaus Kocks da im Tagesspiegel verbreitet ist… ein dummer Versuch, oft verlinkt zu werden? Ich verzichte auf den Link, denn solche Blödheiten kann ein PR-Mensch ja kaum ernst meinen:

Und jetzt die Internetpiraten. Deren Anliegen betreffen die ungehinderte Nutzung des World Wide Web, jener globalen Informationsmaschine, die unser Leben verändert hat. Aber es geht um mehr als dieses Universum unnützen Wissens, in dem niemand Geld verdient außer der Porno-Industrie, die uns listenreich mit ihrem Müll versorgt. (Nö. Kein Link.)

Das muss ich nicht kommentieren, oder? Es mag ja sein, dass Kocks schon des Öfteren auf die „listenreichen“ Tricks der Porno-Industrie hereingefallen ist; wer mit gesundem Menschenverstand ausgestattet ist, der gibt sein Geld doch eher bei einem der zahllosen Versandhäusern und Musikdiensten aus. Manche dürfen, munkelt man, sogar Artikel beim Tagesspiegel schreiben… weil… ja… weil man damit Geld verdient.