So ein Floyd-Rose-Vibrato an der E-Gitarre ist ja schon ein dolles Ding: Man kann den Jammerhaken herunterdrücken, bis alle Saiten entspannt auf dem Korpus liegen, ihn im nächsten Moment wieder hochreißen und so von Katzenjammer bis zum röhrenden Motorrad die wildesten Sounds entfalten. Und noch besser: Man kann jederzeit spontan in einer Kühlkammer oder einem Tropenhaus jammen oder die Gitarre einfach jahrelang in der Ecke stehen lassen, mit einem Floyd-Rose verstimmt sich die Klampfe einfach nicht, nicht einmal einem bekifften Keith Richards würde das gelingen.

Vibrato festgesetzt

Vibratoblock

Und dennoch: Nach Jahren des Aufschiebens habe ich heute endlich einmal Säge, ein Stück Holz sowie Feile und Schmirgelpapier in die Hand genommen und mir einen kleinen Block zurechtgeschnitzt, um das schwebend funktionierende „Freudlos“-System festzusetzen. Denn um die ewige Stimmstabilität zu erreichen, muss der Floyd-Rose-Nutzer seine Saiten rigoros festspannen, d.h. an Brücke und Steg werden die Saiten so eingeklemmt, dass sie nur mit physischer Gewalt (-> Vibratohebel) ihre Stimmung ändern können. Das ist wirklich sinnvoll, wenn man mit seiner Gitarre krasse Soundkunststücke á la Steve Vai oder Joe Satriani veranstalten will, aber auch völlig kontraproduktiv, wenn man lieber schnell mal die Gitarre einen Halbton tiefer stimmen oder auf ein Dropped-Tuning wechseln möchte. Dann beginnt eine Stimmorgie vom Feinsten, denn mit jeder Veränderung der Stimmung einer einzigen Saite, ändert sich die Gesamtstimmung, weil das System schwebend funktioniert und jede Änderung der Saitenspannung sich auf alle anderen Saiten auswirkt (Wie ein Floyd-Rose funktioniert: Youtube).

Lange Rede, kurzer Sinn: Das Dingen darf nicht frei schweben, darum habe ich nun einen maßgeschneiderten Holzblock unter den Vibratoblock geschoben und ab heute verhält sich meine Gitarre wie jede andere. Mit all den Nachteilen, die das mit sich bringt: Andauerndes Nachstimmen. Es gibt da natürlich auch elegantere Lösungen, aber die „Black Box“ von Rockinger war mir etwas zu unsicher und das „Tremol-no“ mit 75€ einfach etwas zu teuer. Holz hatte ich noch.

(Und warum das Ding nicht, wie in den Videos und bei Wikipedia, „Tremolo“ heißen sollte, erkläre ich heute nicht. Aber ich habe recht. 😛 )