Isch 'abe gar kein Untertitel...

Kategorie: Kultur (Seite 4 von 99)

Sepultura

Ich habe ja mein ganzes Leben keine Freude an diesem „Knüppelmetal“ finden können. Sobald es etwas ernster „böse“ wurde, war ich schnell raus aus dem Metal-Game. Und irgendwo eine verlorene Melodie zu finden, das war mir auch immer wichtig. Darum war Sepultura schon einmal ganz grundlegend keine Band für mich.

Und trotzdem ist diese Version von „Mask“ mit Devin Townsend einfach megagut. Nix Melodie, viel Krach. Trotzdem Hörempfehlung. Anlage aufdrehen (ohne wirkt es nicht) und es knallen lassen!

Herdenimmunität

5.6.2021 – Christian Drosten erklärt in einem Interview mit Republik.ch: „Der Begriff Herden­immunität stammt aus der Veterinär­medizin, wo man sich in früheren Jahren tatsächlich solche Überlegungen gemacht hat, zum Beispiel beim Rinderpest­virus, dem Masern­virus der Rinder. (…) Menschen sind keine abgeschlossene Gruppe. Wir haben Reise­verkehr und Austausch und Kontinuität, also auch ohne zu reisen gibt es das Nachbar­dorf, und das hat wieder ein Nachbar­dorf, und so geht es weiter, einmal rund um die Welt. Und so werden sich Viren verbreiten, entsprechend ihrer grund­sätzlichen Verbreitungs­fähigkeit. In ein paar Jahren werden hundert Prozent der Bevölkerung entweder geimpft oder infiziert worden sein.“

6.6.2021 – Spiegel-Schlagzeile: So schafft es Deutschland zur Herdenimmunität (Paywall)

Mayer – die 80er sind zurück

Zuletzt Kinga Glyk, heute John Mayer. Der hat vor ca. 11 Stunden sein aktuellstes Musikvideo auf YouTube releast und schon beim Betrachten des Albumcovers konnte man erahnen, wohin die Reise gehen würde: back to the 80s! Fotos im Lamellen-Schatten, Kettchen, Miami-Vice-Gedächtnisfrise und Pastellfarben voraus!

Im neuen Video gibt es die 80er dann mit der Dampframme! Pure 80er-Jahre-Videonostalgie: Lichter werden von fleißigen Beleuchtern für den Star eingerichtet, man sieht Kameratürme und digital erzeugte Flecken auf dem angeblich groben Filmmaterial. Leuchtend bunte Farbkleckse simulieren analogen Film und beamen den Betrachter nach Schlagen der obligatorischen Klappe vierzig Jahre in der Zeit zurück.

John Mayer könnte als Johnny-Depp-Imitator (21 Jump Street) durchgehen, trägt dabei aber eine viel zu schwere Lederjacke mit viel zu wenig Schulterpolster. Diese findet man ausgleichenderweise beim Keyboarder, der in bester 80-Poser-Manier vier Keyboards gleichzeitig bedient – natürlich mit ausgestreckten Armen jeweils eines zu seiner Linken und eines zu seiner Rechten. Die pinke Stratocaster-Kopie Mayers fügt sich gut in die Pastelloptik ein, das Phil-Collins-Percussion-Set gemahnt an mögliches Stadionrockpotential und die weiße Akustik-Gitarre, die Mayer zwischendurch alleine in einer großen Halle ohne Mikros oder Kabel (dafür aber mit einem schwungvollen Kamerakreisel) spielt, hätte Modern Talking alle Ehre gemacht. Deplatziert: Ein Vintage-Mikro. Das war in den 80ern nicht wirklich hip, oder?

Bei Minute 1:28 wird Mayer von einem Jennifer-Grey-Erinnerungsmodel in Jeanskluft fotografiert und immer wieder schleppen fleißige Menschen während des Videodrehs Stühle, Leitern oder Sonstiges an der Bühne vorbei. Zuletzt darf noch eine leicht bekleidete, junge blonde Frau mit Fransenlederjacke mitsingen – ein kurzer Bonnie Tyler-Moment, doch leider getäuscht.

Dass ich in diesem langen Beitrag nun nicht einmal den Titel des Songs erwähnt habe, dürfte auch nicht so wichtig sein, denn der Weg ist das Ziel: Die 80er sind zurück und ich hoffe, dieser Trend bleibt bei John Mayer und seinen Freunden. Sollte das jedoch zu einem erfreulichen Revival der guten Gitarrenmusik führen, wäre ich Herrn Mayer sehr dankbar, allein mir fehlt der Glaube.

Nachtrag

Omg! Man kann im Store sogar eine Kassette zum Album kaufen!

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