Urlaubsblogflaute. Einerseits ist es doof, während des Urlaubs hinter dem Computer zu hocken, andererseits ist das Wetter nicht besonders urlaubstauglich. Meine alte Spiegelreflexkamera, die ich eigentlich für klares Wetter an der Kampenwand  reserviert habe, wird wohl dieses Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen. Regen und Wolken wohin man blickt. 

Trotz des Regens meide ich jedoch mein Notebook, weil ich mir meine Freizeit hier mit noch sieben andere Personen teile, die nichts besseres zu tun zu haben scheinen, als mir beim Schreiben über die Schulter zu gucken. Das blockiert mich, da kann ich nicht schreiben, da fühle ich mich nackt. Obwohl ich kleinlaut zugeben muss, es noch gar nicht richtig probiert zu haben, aber alleine die Vorstellung, dass sich jemand beim Schreiben hinter mich stellen könnte, macht mich rasend, da versuche ich es lieber gar nicht… 

Black StoriesQuintessenz? Bloggen ist kaum, im See baden gar nicht, Boot fahren auch nicht schön,Tochter krank, München/Salzburg kommen noch und die Abende in Bayern sind genauso lang wie anderswo, also bleiben nur Gesellschaftsspiele. Mit den „Black Stories“ hatten wir gestern eine Menge Spaß. Die funktionieren so: Der Spielleiter stellt eine Frage a’la: „Am Fuße eines Berges liegt ein splitternackter Mann mit einem Streichholz. Warum wohl?“ und die Spieler müssen mit Fragen, die nur mit Ja oder Nein beantwortet werden dürfen, die Lösung, die zusammen mit der Frage auf einer Karte steht, aus dem Spielleiter herausfragen. Hört sich langweilig an, macht aber riesig Spaß! Und dafür sind sechs Leute genau richtig. 

Und lesen kann ich viel, dabei stören mich auch Schulterblicke nicht. Habe mit Christian Morgenstern gestern einige Male herzhaft gelacht und mit Walsers fliehenden Pferd mitgefühlt, dessen Urlaub ebenfalls nicht gerade Zuckerschlecken war. Was nun? Gottfried Keller oder die Drei Fragezeichen? Dürrenmatts alte Dame oder weiter C++-Kenntnisse auffrischen? Denn solange der Regen an die Scheiben trommelt, habe ich Zeit und wie es scheint, wird dieses Mal daran kein Mangel herrschen.