Sonnenschein, Wasserwerfer, Woodstock 1999. Und ich 24 Jahre später mittendrin –  per YouTube – und schaue mir zum x-ten Mal den Auftritt von Alanis Morissette an. Sie singt „Thank U“ auf ihre Alans-Morissette-Art. Eine kleine Frau, fast alleine auf einer riesigen Stage, drei Bandmitglieder verlieren sich irgendwo im Hintergrund. Trotz Mega-Bühne und dem Anlass des Woodstock-Revivals gibt es kein überkandideltes Outfit, keine wilde Frisur, keine einstudierte Performance. Sie bewegt sich kaum hinter ihrem Mikrofon und zuckt mit den Händen wie Joe Cocker. Doch das ändert nichts an der Kraft und der Freude, die sie mit ihrer Stimme transportiert; keine geworfene Wasserflasche bringt sie aus der fast schon hypnotischen Ruhe, der sich selbst der Himmel in stiller Abendstimmung beugt. Thank U.