Ich liebe unseren Garten und ich möchte ihn nicht missen. Man kann wunderbar Speedminton oder Wikingerschach darauf spielen, Trampoline aufstellen, schaukeln, auf dem Rasen herumliegen oder einfach nur den Anblick genießen. Doch von Zeit zu Zeit müssen all die Büsche geschnitten werden, die all die Vormieter und Vorbesitzer angepflanzt haben. Die Büsche sind an sich gar nicht verkehrt, dienen sie doch als Ökosysteme für Vögel und Insekten und als Tarnung für räuberische Katzen, erfreuen das Auge durch ihre Blüten, bieten der Fauna ihre Beeren als Nahrung und schützen die Bewohner des Hauses vor allzu aufdringlichen Blicken der Passanten. Doch, wie gesagt, alle Büsche und Sträucher müssen von Zeit zu Zeit geschnitten werden und…

Gartenarbeit

… das ist die Pest! Nein, ich bin kein Fan der Gartenarbeit! Überhaupt nicht und ich werde es nie werden.  Und ich werde auch nie verstehen, was andere Menschen daran finden mögen und wie sie auf die hanebüchene Idee kommen, Gartenarbeit sei ein adäquater „Ausgleich“ für Büroarbeit. Man begibt sich in stachelige Sträucher, kratzige Dornen, muss hektoliterweise Gesträuch und Blätter schneiden und häckseln, das Blätter-Strauchgebirge in rissige Plastiktüten packen und am Ende das Elend in einer mittelgroßen Familienkutsche in mehreren Fahrten zum Wertstoffhof verfrachten, weil der ganze Biokrempel auch in drei Jahren noch stinkend vor sich hinfaulen würde. Wie kann man behaupten, dass das ein Ausgleich sein soll?  Arbeiten diese Menschen als Kohlenschaufler in der Hölle?

Und am Ende des Tages ist man fertig. Ich mag das eigentlich. Zum Beispiel nach dem Laufen. Da bin ich auch immer richtig fertig, durchgeschwitzt, platt und glücklich. Gleiches nach dem Bouldern. Fertig, durchgeschwitzt, glücklich. Nach Gartenarbeit bin ich fertig, durchgeschwitzt und habe Striemen, trage Dornen im Körper und das Schlimmste: Ich habe Rücken und krauche wie ein alter Opa unter die nächstgelegene Dusche. Ausgleich? Um „fit“ zu bleiben? Never ever!

In meinem nächsten Leben gibt’s nur karge Steingärten,  betonierte Dachterrassen oder eine Villa mit Gärtner (aber der ist ja immer der Mörder, wenn es keinen Butler…)