Aber hallo! Schon gestern zwitscherten es die Spatzen von allen Dächern: Nach Axel Schulz will nun auch Henry Maske im Herbst ein "Comeback" im Boxring feiern! Also "Comeback" ist wirklich übertrieben, denn Maske will nur einen einzigen Kampf gegen den Mann bestreiten, der ihn jemals besiegt hat, aber immerhin ist dieser Mann Weltmeister und Maske seit zehn Jahren aus dem Geschäft. Was treibt den 42-jährigen Maske also zu diesem Irrwitz? Midlife-Crisis? Altersdemenz? Oder Kohle knapp?
Meine Vermutung: Maske hat mitbekommen, wieviele Euros Axel Schulz für sein Comback hinter die faltigen Kolhblattohren gesteckt bekommt und fand das gar nicht übel. Da Henry ja schon zu Axels besten Zeiten immer der Erfolgreichere war, hat er sich gedacht: Bei der Gelegenheit zeig' ich dem Schulz mal wieder, dass RTL-Deutschland nur mich liebt und sacke dabei ein ordentliches Sümmchen ein.
Mir solls recht sein, ich werde mir das grobschlächtige Schauspiel mit barbarischem Vergnügen am Fernseher reinziehen. Im Prinzip hat Maske ja schon den Weichei-Malus, weil er nur einen Kampf machen will – der Schulz möchte, zumindest sagt er das, ein echtes Comeback starten. Was mich allerdings umtreibt: Wieso darf der Maske einfach so gegen einen Titelträger antreten, wenn er doch seit zehn Jahren in keiner Rangliste mehr gelistet ist? Wenn da jeder kommen würde! Eine Unverschämtheit, die ihm von Hill hoffentlich eine entsprechende Antwort einbringt.
Jaja, Brutalo-Hokey. Doch das Prinzip des Boxens ist im Prinzip menschlicher als die moderne Gerichtsbarkeit: Zwei Kontrahenten haben ein Problem (Geldmangel, Midlife-Crisis, keinen Schulabschluss, etc.), stehen sich gegenüber und hauen sich auf die Umme bis einer umfällt. Der, der umfällt, bekommt weniger Geld als der andere, der sich zur Belohnung auch noch einen hässlichen Gürtel umhängen darf. Beide kriegen aufs Maul, beide bekommen Geld. Eine klassische Win-win-Situation.
Vielleicht wäre Maxim Biller diese Art der Konfliktlösung auch lieber gewesen. Stattdessen muss er sich jetzt für einen nicht veröffentlichten Roman vor Gericht verantworten und im schlimmsten Fall Schmerzensgeld zahlen. Du lieber Himmel, wenn ich für alles Strafe zahlen müsste, was ich hier nicht veröffentlicht habe…
(…müsste ich vermutlich Boxen gehen, um auch nur ansatzweise die dafür nötige Kohle herbeizuschaffen.)
Ja….ich hab auch heute morgen als erstes gedacht‘ Der hat keine Kohle mehr‘