Isch 'abe gar kein Untertitel...

Kategorie: Blog (Seite 5 von 7)

Slow Blogging

„Slow Blogging“ nennt Andreaffm das, was mir nie so recht gelingen will. Meist kloppe ich Beiträge sofort in die Tastatur, manchmal weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll. So liest es sich dann auch. Früher, ja, da war ich manchmal sauer und aufgebracht beim Schreiben, da lief das besser, da diktierte mir wenigstens der Ärger die Beiträge über dummsäuselige Politiker; da lebte noch der Glaube an die neue Öffentlichkeit.

Langsamkeit, das wär mal was. Der Mensch2.0 hetzt heute von einem Gadget zum nächsten, checkt den Feedreader, bevor er schnell was abtwittert, ebendort nach Antworten sucht und überprüft, ob da irgendwo ein ungehörter Podcast schlummert oder ein must-have-seen Youtube-Video wartet. Jeden Tag aufs Neue stößt er auf einen Hinweis für ein neues, obercooles Web2.0-Tool, mit dem man stylische Wordwolken aus aggregierten Twitter-Podcast-Blog-Beiträgen matschen mashen kann, die für das neueste Stöckchen unbedingt bis 12 Uhr mittags eingebunden sein müssen, damit ihn nicht der Teufel holt!

Verschenkte Zeit, verlorenes Leben. Jeden Tag erwachsen dem Web2.0 neue Charybdis‘, die dich mit Macht in ihren Abgrund saugen wollen. Community nennt man sie, Netzwerke. Sie machen dich wahnsinnig, bis du nur noch herumnetzwerkst, antwortest, auf Antwort wartest, dich einbringen musst, lesen musst. Lesen, lesen, lesen. Schnell, schnell, schnell. Kleine Bröckchen, Kotzwürfelchen, die zu tausenden auf dem brodelnden Wasser schwimmen und die dir in den Mund schwappen, sobald du dich hineinbegibst, die dich zurückspeien lassen, bloß nichts verdauen. Rein und raus, rein und raus, rein, raus, reinrausreinrausreinraus.

Scheiß‘ auf die Rechtschreibung, scheiß‘ auf Stil, schreib alles klein, schreib alles falsch, erfinde Akronyme, Text muss nicht schön sein, Text muss funzen; ordne dich dem Schnell-Schnell der Masse unter, schwimme mit dem Strom, beschäme niemanden durch deine Überkorrektheit, lies bloß nicht laut, was du hingesaut hast, es könnte nach Überarbeitung schreien. Kotz‘ es einfach raus, kotz einfach mit! 140 Zeichen pro Beitrag müssen reichen, schreib‘ einfach irgendwas, vertändel deine Zeit nicht mit Nachdenken. Frag nicht, was die Web2.0-Tools für dich tun können, tu was mit den Web2.0-Tools!

Danke an Andrea für den Hinweis. Ich denke, ich habe ein neues Blog in meinem Feedreader.

Herbsttief

Das alljährliche Blogtief hat mich erwischt. Während der sonst so stumme Batti in seinem Blog täglich einen Beitrag rausknüppelt, liege ich hier bäuchlings, das Gesicht auf dem Boden und robbe mich mit letzter Kraft von Beitrag zu Beitrag.

Aber das kenne ich schon, das geht wieder, das kommt wieder. Vielleicht sollte ich weniger zwitschern und herumblippen und meine Kreativkraft für konzentriert geschriebene Texte ausfsparen. Viele kurze Sprints, kein Wunder, dass einem da der lange Atem verloren geht.

Ansonsten erlebe ich hier gerade einen wunderbar sonnigen Herbst, mit Kastanien, gold-gelben Blättern, viel frischer Luft und mehr Mückenstichen als im gesamten Sommer. Eigentlich perfekt, um mal wieder von der Muse geküsst zu werden.

Die Diskokugel abgeschaltet

(Obacht: Neue Feed-URL!)

Das Design steht und wird nicht weiter verändert. Wer heute vormittag dieses Blog besucht hat, wird sich gewundert haben, ob der zahlreichen Designwechsel, die vermutlich schon etwas Diskokugelähnliches hatten: Von Grün nach Braun nach Weiß nach Blau zurück zu einem helleren Braun und wieder Grün… ich habe dabei gelernt, dass mir Erdfarben gefallen. 😀 Trotzdem ist es jetzt schwarz geworden, weil mir das aufgeräumte, dreispaltige Design besser zusagt. Viele mächtige Themes sind einfach zu bunt und zu voll – das Lesen sollte im Vordergrund stehen, nicht die Features. Ich hoffe, Ihr seht das auch so.

Kurzvergleich

Einen kurzen Bericht hat Joaquin hier verlangt und gefragt, ob bei Serendipity so viel gefehlt hätte. Nein, hat es nicht. Nur einen Vorteil hat WordPress gegenüber Serendipity: Es fühlt sich besser an und unterstützt meinen Workflow besser.

Bei S9Y (Serendipity) funktionierte der Editor nicht immer einwandfrei; es konnte vorkommen, dass nach einigen Formatierungen ein „Document not well formed“-Fehler ganze Beiträge in den Orkus geschickt hat. Ferner wird WordPress von allen Blogeditoren unterstützt, und da ich äußerst gerne meine Beiträge auf solchen Dingern tippe, brauche ich ein Blogsystem, das zu 100% von diesen unterstützt wird. Da hat S9Y leider das Problem, zu wenig beachtet zu werden und nicht im Sichtfeld der Programmierer zu stehen.

Dagegen hat WordPress mittlerweile alle großen Vorteile von S9Y wettgemacht: Die Plugins lassen sich automatisch updaten und die Seitenleisten durch die Widgets leicht an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Zudem muss man als Blogger immer an die Zukunft denken und abwägen, wie lange das ein oder das andere Projekt aktiv Unterstützung erfährt und wie lange man ein verlässliches System zur Verfügung hat. Auch da sehe ich die Vorteile bei WordPress, das weitaus professioneller aufgezogen wird als Serendipity.

Fütterung

In Sachen Feed bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob meine Umleitung per .htaccess mit allen Feedreadern funktioniert. Bloglines nimmt diese nicht an, der Feedreader hingegen erkennt die neuen Feeds, wenn man ihm die alte Serendipity-Feed-Adresse gibt. Da hänge ich jetzt ein wenig in der Luft – Erfahrungsberichte und Hinweise sind mir willkommen! Ansonsten kann jeder den neuen Feed über den RSS-Link oben links beziehen, aber was schreibe ich das überhaupt hier hin… 😉

Einen schönen Sonntag wünsche ich noch! 🙂

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