Es geschehen Dinge in dieser Republik, die begreift man nicht. Dass beim Aufkommen der NSA-Affäre das Verhalten der Bundesregierung nur im besten Fall als naiv und im schlimmsten Fall skandalös bezeichnet werden kann, darüber herrscht wohl Einigkeit.
Da war Merkel und rautete sich durch die Nachfragen; Innenminister Friedrich flog in die USA und kam zurück, eifrig sein feuriges Schwert für den Bündnispartner schwingend; Ronald Pofalla erklärte die ganze Sache schlichtweg für beendet. Der Außenminister trug derweil eine hübsche Brille. Ergo: Die gesamte Bundesregierung rotzte uns ein ordentliches „Wayne?“ vor die Füße.

Und nun, da offenkundig wird, dass auch die Verbindung der Kanzlerin belauscht wurde, ja, da schlagen aber die Fäuste auf den Tisch! Unerhört! Da muss man aber mal… und mit dem Obama hat man dann ja auch gleich mal ein ernstes Wört… also telefoniert. Ho! Da wird aber mal so richtig der Zeigefinger geschüttelt! Friedrich, der sich doch in den USA alles erklären ließ, fordert nun gar eine Entschuldigung und Pofalla will gar gar nichts für beendet erklärt haben (Spon).

Den Vogel schießt aber Merkel herself ab: Anstatt das 2500 Euro teure Supersicherheitshandy der Bundesregierung zu benutzen, quakt sie gewohnheitsmäßig in ihren CDU-Knochen. Da fällt einem dann gar nix mehr ein. Noch nackter kann sich eine Kanzlerin weder vor den Bundesbürgern noch vor dem Geheimdienst machen, immerhin weiß so ein Handy nahezu alles. Dass sie ihre Mails vermutlich aus Faulheit nicht verschlüsselt, ist dann ja fast schon nebensächlich…