Isch 'abe gar kein Untertitel...

Da hat man einen Tag keine Zeit

…und Heise haut solche Meldungen aus dem Ticker. Ja spinn ich!? Und die wagen es, das ganze auch noch "Homeland Security" zu nennen? Doch bestenfalls aus Angst, dass bei deutscher Wortwahl jeder Dorftrottel die geistige Nähe zum Überwachungshunger der Stasi und der Gestapo erkennen würde. Aber ist ja alles brav privatwirtschaftlich:

 

 

Die wehrhafte Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) solle als privatwirtschaftliche Initiative dem Staat dabei helfen, Bedrohungslagen abzubauen. Nach Angaben von Bitkom sind über 60 Firmen an der deutschen Homeland Security beteiligt, von Accenture über Cisco Systems und IBM bis hin zu Siemens und Vodafone.

Während der Staat sich um die innere wie äußere Sicherheit kümmert,
sollen Bartsch zufolge IT-Firmen die kritischen Infrastrukturen absichern und Informationsverbünde planen, die bei Naturkatastrophen, Großschadenslagen und terroristischen Anschlägen schnell aktiviert werden können.

 

 
Und schon wieder spricht man von "Leuchtturmprojekt". Wie schon Buhlmahn… aber diesmal passt das Beispiel! Kennt Ihr diesen tollen Leuchtturm aus dem Herrn der Ringe? Der mit dem flammenden Auge obendrauf… na …wo stand der doch gleich noch mal …ach – das war ja das große Auge in Mordor. Und das trifft auch für das Vorhaben der Bitkom zu. Ein großes fettes Auge im Namen der privaten Staatssicherheit thront über uns Bürgern und beobachtet uns bei jedem Click, Telefonat, Einkauf, Autofahrt, bei jeder Reise über die "offene" Grenze (Stichwort "Border Control"), sprich: überall. Zumindest möchte man das.

Und dieses Horrorszenario zu erreichen, kann in Zeiten, da Oberangsteinschreier wie Wolfgang Schäuble Innenministerposten besetzt halten dürfen, nicht allzu schwer sein. Deutliche Anzeichen für die Unglaubwürdigkeit der Regierung im korrekten Umgang mit unseren Daten gibt es schon. Und diese jeden Tag aufs neue beschworene Angst versucht man bei Bitkom weiter zu schüren. Laut Heise.de zeichnet Bitkom-Vertreter Bartsch "das Bild einer Gesellschaft, die sich im Dauerstress einen "All-Hazards-Approach" stellen und dabei begreifen muss, dass Homeland Security weit mehr ist als nur die Bekämpfung des Terrors".

Terror ist also schon nicht mehr genug. Dauerstress. All-Hazard. Ewige Panik, mindestens Alarmstufe rot-gelb, so wie in god’s own country ruled by god’s own king. Na dann sollte unser neuer selbsternannter Geheimatschutz mal für ein paar Arbeitsplätze sorgen; ich  denke, fünf Millionen sorgenstressgeplagte Menschen, Rumhänger und Gelegenheitsalkoholiker weniger erhöhen die Sicherheit ganz beträchtlich. Und vor allen Dingen sollten wir diesen Menschen mit den gierigen Augen mal gehörig auf die Linse klopfen. Und wenn wir schon Sicherheit privatisieren, warum erlauben wir nicht auch wieder private Schlägertrupps wie zu Weimarer Zeiten? Die haben doch auch nur für Sicherheit gesorgt…

Hatte ich hier schon mal erwähnt, dass mein Bruder vermutlich nach Kanada heiraten will? Das passt mir ganz gut. Um es mit den Worten des aus einem Interview flüchtenden Mario Ohoven zu sagen: "Ich muss weg!"

1 Kommentar

  1. Das Schandmaul

    »Premiumprojekt Homeland Security« — allein bei dem Begriff läuft mir ein Schauer den Rücken herunter.
    Hokey wohl auch.

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