Isch 'abe gar kein Untertitel...

Tag der Idioten

Wie seit dem 11.9. so oft haben die Brandstifter wieder einmal gesieg: Ausgerechnet die apolitischen Gewalttäter dominieren die Schlagzeilen der herkömmlichen Holzpresse. Die Damen und Herren vom Inneren scheinen fein raus, aber wir wolllen sie in diesem Artikel nicht vergessen: auch sie haben fleißig zu dieser Eskalation beigetragen.

Gewalttätige Idioten
Wenn die gewalttätige Auseinandersetzung der Autonomen vermummten Feiglinge eines war, dann kontraproduktiv. Sie liefert neue Munition für diejenigen, die restriktivere Gesetze durchpeitschen wollen, Grundrechte beschneiden wollen, Zäune errichten wollen, Sperrzonen durchzusetzen für nötig halten und die Pressefreiheit beschneiden wollen. Der "Protest", den 2000 vollgestörte Chaoten in Rostock veranstaltet haben, war nutzlos und das in jeder Hinsicht.

Klar kann man sich jetzt auf die Schulter klopfen, sich vormachen, man habe gekämpft (wofür?), vielleicht sogar etwas riskiert. Doch was hilfts, wenn man dabei jedwede Verhältnismäßigkeit außer Acht lässt und dafür alle berechtigte Kritik rücksichtslos mit in den blutigen Dreck zieht? 

Dieser Protest war sinnlos. Kraftverschwendung. Kontraproduktiv. Dumm. Ohne politsches Ziel, eben idiotisch. Ich verachte diese radikalen Hohlbirnen mindestens genauso sehr wie die glatzköpfigen Braunschädel, die ihren Zug durchs Brandenburger Tor für eine Heldentat halten werden. Beider Gesinnung ist auf demselben Boden gewachsen.

Institutionalisiertes Idiotentum
Die andere Sorte Idioten hält die Behörden für Inneres besetzt. Diese haben keine Chance verschenkt, den G8-Gipfel durch übertriebene Maßnahmen zu einem Symbol aufzubauen, das gewaltsamen Protest zwingend herausfordern musste. Die seit Amtsantritt massiv propagierte Beschneidung der grundgesetzlich verankerten Rechte durch Wolfgang Schäuble; die unsinnige Errichtung eines Sicherheitszaunes, das Einrichten der Sperrzone, die Einschränkung der Pressefreiheit durch das Abweisen kritischer Journalisten durch den Verfassungschutz – all das war Öl in das Feuer der radikalen Krawallmacher.

Diese konnten sich durch all diese Maßnahmen im Glauben wähnen, Teile der Bevölkerung könnten es für gut heißen, wenn offensiv gegen die staatliche Repression vorgegangen werde. Wieviel Hass im Laufe der Zeit auf der Seite der Chaoten durch diese Maßnahmen der Behörden des Inneren geschürt wurde, lässt sich nur vermuten. Wer Wind sät, muss sich nicht wundern, wenn er Sturm erntet.

Beides hat den Angelegenheiten unserer Republik nicht genützt. Weder die Gewalt, noch deren übereifrige Repression. Weder im einen noch im anderen Fall wurden die Verhältnismäßigkeiten im Auge behalten. Folge werden im schlimmsten Fall vermehrte Repression und weitere Gewalt sein.

Der 2.Juni 2007 – trauriger Tag der Idioten.

2 Kommentare

  1. MeOnly Weblog

    Es wird berichtet, was Schäuble prophezeite. SpOn macht’s vor , und die anderen schreiben’s ab: " Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen Wir müssen den Krieg in diese Demo tragen." – via jensscholz.com Weitere Blog-Artikel zum Thema: Eskalation: Polizei…

  2. Konsumblog.de

    Es war so klar wie das Amen in der Kirche, kommt es zur Gewalt nach einer Demo, sind die Fronten und Schuldigen für einen Großteil der offiziellen Online-Presse klar. “Gewaltbereite Automone” ist die Standard-Erklärung, für die man sein…

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