(vorgeschobener Nachtrag, damit auch die positiven Aspekte der aktuellen Studie nicht verschütt gehen: Ohne Fleiß kein Preis – Die Zeit)

…der Leuchtturm von Pisa. Verbesserungen gibt es am oberen Ende. Die Oberschicht treibt ihre behüteten Schäfchen ins Trockene. Die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich sowohl finanziell als auch intellektuell.

Die Politiker sehen kaum Grund zur größeren Besorgnis. Läuft doch gut. Wenn die Tendenz nur stimmt, ist das Ergebnis nicht mehr wichtig. „Frühkindliche Erziehung“ ist jetzt das Zauberwort, die jetzige Generation, die dem frühkindlichen Alter entwachsen ist, wird verschenkt, vergeben, verraten. Pech gehabt. Seht zu wie ihr klar kommt, boxt Euch selber durch.

Frühkindliche Erziehung ist gut und sie ist schön. Als Vater einer dreijährigen Tochter frage ich mich nur: Wo bleibt sie? Wo sind die Kindergartenplätze? Wo die entsprechend ausgebildeten ErzieherInnen? Hat man nicht schon 2001 als Allheilmittel „frühkindliche Erziehung“ und „Ganztagsschulen“ beschworen? Wo sind sie? Es wird viel versprochen und geredet, aber gehandelt wird frei nach dem Motto: Nach uns die Super-Nannies.

Aber macht weiter so! Ignoriert weiterhin mit ausgiebigem Fleiß die Warnsignale der Wissenschaft! Tretet der Unterschicht in den faulen Arsch und hievt Eure Sprösslinge in den siebten PISA-Himmel. Aber vergesst niemals: sie stellen die Mehrheit. Und je mehr ihr ihnen die Fähigkeit zum demokratischen Denken und zur aktiven Teilnahme an der Demokratie verwehrt, desto schneller wird es auch mit Euch den bürgerlichen Bach hinuntergehen. Irgendwann werden auch Eure Vorstäde brennen, und wenn der Gewalt gewohnte Mob zuletzt durch Eure Straßen tobt, dann werden tatsächlich ein paar Gebisse klappern, Herr Koch.

Also, dann: Bis 2006! Wenn es wieder heißt: „frühkindliche Erziehung“…