Habe gerade meine FB-„Privatssphäre“ stark zurückgenommen, sodass eigentlich niemand außer den FB-Admins Zugriff auf meine Daten haben sollte, mit Ausnahme des Wohnortes und der Fotos, zu denen ich verblüffenderweise keine Einstellmöglichkeiten gefunden habe. Warum habe ich das getan? Bauchgefühl. Einerseits ist Facebook wirklich faszinierend, andererseits habe ich mich da nie richtig wohlgefühlt – wie das bei Twitter oder beim Bloggen auf unterschiedlichen Plattformen der Fall war. Die Ursachen dafür sind vielfältig:
Zum einen posten da viele Leute Zeug, das ich gar nicht lesen will – und vermutlich auch nicht soll! Dummerweise haben aber viele nicht im Blick, welche ihrer hundertausend „Freunde“ dort was lesen können und übersehen, dass der liebe Hokey gar nicht all den Mist lesen oder gar Fotos davon sehen will. Ich war in den letzten Wochen mehr als einmal drauf und dran, das Ganze mal auf die Spitze zu treiben und jedesmal einen blöden Kommentar dazuzuschreiben, aber dann wäre ich ja wieder der Böse gewesen – die eigene Nase ist ja meist viel zu weit weg.
Der Datenschutz ist ein weiterer Punkt – ich habe mich in den letzten Wochen öfter gefragt, warum ich eine Anwendung nutze, für die ich einen eigenen Browser eingerichtet habe, weil ich nicht möchte, dass mir Mr. Zuckerberg auf meinen Streifzügen durch das Netz hinterherspitzelt? Dazu die Medienberichterstattung, blödsinnige Sicherheitsabfragen und fragliche AGB. Ich habe mich dabei insgesamt nicht wohlgefühlt, so einfach ist das und für mich der Grund schlechthin, Dinge bleiben zu lassen, Freundschaften aufzukündigen oder anderweitig Unsinnigkeiten zu tun.
Ausblick: Ich warte auf das, was in drei bis vier Jahren nach Facebook kommt und hoffe auf Besserung. Bis dahin findet man mich einfach hier, drüben oder auf Twitter.
Mir ging’s ähnlich – inzwischen begreife ich die bewusste Entscheidung, bei Facebook (und Konsorten) nicht mitzutun, als netzpolitisch wichtige Stellungnahme (auch wenn man den einen oder anderen Kontakt gar nicht erst knüpft, weil es eben Nutzer gibt, die über die Grenzen von Facebook nicht schauen mögen).
Politisch ist meine Entscheidung nur zur Hälfte und das ist nicht einmal die tragende. Viel mehr hat mich der „soziale“ Charakter genervt, dass alle Leute mir ungefragt ins Ohr brüllen, was ich gar nicht wissen will. Angefangen bei Farmville-Rekorden, dem tausendsten Ärtze-Youtube-Link oder peinlichen Partyfotos. Ich habe da mehr erfahren als mir lieb ist – und ehrlich gesagt war mir irgendwann auch die Mischung aus Familie + Freunde + Arbeitskollegen + entfernte Bekannte sehr unheimlich und über diese halbgaren Einstellungen undurchsichtig zu händeln. Die vermeintliche Einfachheit bei Facebook ist nämlich nur dann gegeben, wenn man schön alles rausrotzt; will man Kontrolle wahren, sieht es doch etwas anders aus. Das ist bei Diaspora schon jetzt besser gelöst. (Habe noch Einladungen)
Allerdings ist Facebook ja schon sehr praktisch und die Masse hat ja auch etwas für sich. Aber dass nun wirklich Hinz und Kuntz alles über mich abgreifen wollen, was sie nur kriegen können – das geht mir schon derbe auf den Zwirn. Nahezu jede mit Facebook verknüpfbare App verlangt Vollzugriff auf meine Daten, na schönen Dank auch! Da bezahle ich lieber!
Und was im Hintergrund mitgeloggt wird, will ich gar nicht wissen. Man kann sich ja herunterladen, was FB an Daten über einen gesammelt hat, aber ich verwette meine Oma, dass das nur die Hälfte von dem, was da wirklich über die Ladentheke geht, ist.
Ich habe meinen FB-Account ja schon im vergangenen Jahr (also deutlich im vergangenen Jahr) gelöscht. Man bekommt vieles im engeren Bekanntenkreis nicht mehr mit, aber ansonsten lebt es sich auch ohne noch sehr gut.
Was mir aber seit dem immer mehr auffällt, ist, daß immer mehr sich auf FB abspielt anstatt auf Webseiten. Seien es Firmen, seien es Künstler oder weiß der Geier wer ständig wird man auf deren Facebookseiten verlinkt für irgendwelche Bilder, Neuigkeiten oder sonstiges. Gerne auch mal Aktionen bei denen man dann bei FB kommentieren soll oder seinen Beitrag hochladen soll. Nett auch, wenn die einen Link twittern, der mich auf FB bringt, das mich dann auf den eigentlichen Linkort bringt. Das finde ich dann schon deutlich kritischer. Internet ist ja eigentlich das mit der Dezentralität.
Aber insgesamt lebt es sich auch ohne FB-Account sehr gut.
PS: Also wenn Du noch eine Einladung hast … ich sage nicht nein. 😉
Ja, ärgerlich. Auf der Website von Tim Christensen gibt es quasi nur ein Foto und daneben Links zu MySpace, Facebook, Twitter etc.
Gefällt mir nicht.
Facebook und die ganzen anderen social networks sind so eine sache… Ich hatte für ca. 1 Jahr einen studivz account. Dann habe ich ihn einfach gelöscht.
Aber mal ehrlich – das ist doch alles total verrückt! Da sind Leute die behaupten sie hätten über 200 Freunde. Ich bin mir sicher das man in der Realität gerade mal eine Handvoll gute Freunde haben kann. Der Rest sind doch so lose Bekanntschaften.
Auch besonders fies finde ich welche Maßnahmen getroffen werden um das Löschen in letzter Sekunde noch aufzuhalten.. „Diese Freunde werden dich vermissen…“
Es lebt sich prima ohne social network accounts. Ich brauch das einfach nicht, ging doch früher auch ohne. Meistens ist es doch wirklich nur Zeitverschwendung.
Guten Blog hast du hier. Mach weiter so 😉
Jenny