Ich beneide Prantl äußerst um seine Fähigkeit, gebildet, fundiert und gleichzeitig bissig zu kommentieren. Prantl heute über Norbert "Ich heiße Wendehals" Jansen:

Mehdorn hatte den Gewerkschafter Norbert Hansen als nützlichen Idioten einstellen wollen. Nun ist er nicht einmal mehr nützlich. (Süddeutsche)

Man kann nur mit Kiesow hoffen, dass Transnet ordentlich Mitglieder verliert und die GDL Zuwachs erfährt. Dort weiß man, wie man Arbeitnehmer vertritt. 

Erstaunlich ist auch die Entwicklung im öffentlichen Diskurs über Arbeit, wo man das allgemeine "Grundeinkommen" nun durch die allgemeine "Bürgerarbeit" ersetzt hat. Die, denen wir nach Kräften die Chancen zum Aufstieg, ach Quatsch, zum Einstieg verwehren, sollen nun Sklavendienste leisten. Bei Feynsinn mehr dazu. Unser Staat entwickelt sich immer mehr zu einer geschlossenen Gesellschaft, nach außen und nach innen. Wann wird es die ersten Menschen geben, die ihr Leben lang für Hartz-IV Straßen gekehrt haben?

Auswanderershows boomen gerade im Fernsehen und kontrastieren die kleinbürgerliche Behaglichkeit der ungezählten Kochshows. Während die einen beim perfekten Dinner für einen Abend eine heile Welt feiern mit Produkten und Rezepten, die sie vorher selbst nicht kannten, für Summen, die sie vorher nie für Nahrung ausgegeben hätten, mit Möbeln, Geschirr und Küchenutensilien, die sie Tags zuvor noch nicht besaßen, machen die anderen Nägel mit Köpfen und kehren diesem Land, in dem man nur noch deprimierende Diskussionen führt, den Rücken. Vielleicht nicht die schlechteste Idee in einem Land, wo die große Koalition mittelfristig die einzige Perspektive zu sein scheint.