Piraten und so…

So, habe gerade einige Zeit Leerlauf und weiß nichts so recht mit meiner Zeit anzufangen, weshalb ich jetzt ein wenig hier tippe und noch gar nicht weiß, was ich schreiben soll.

Nun, unter allen Umständen sollte ich auf den Beitrag im Bielefeld-Blog verweisen, wo man treffend den Unterschied zwischen der von amerikanischen und deutschen Politikern gezeichneten Stimmungslage darstellt:

In den USA sagt der kommende Präsident Barack Obama: “Wir schaffen 2,5 Millionen neue Arbeitsplätze”.
In Deutschland sagt die verwelkte “Rose der Uckermark”: “Es wird alles noch viel schlimmer. Ojemninee. Ich weiß nicht mehr weiter”. (Bielefeld-Blog)

Schön gesagt und „verwelkte Rose der Uckermark“ merke ich mir.

Piraten sind ja gerade schwer en vogue. Nachdem Captain Jack Sparrow die Kinos geentert hat, hat auch die Politik dieses Thema für sich entdeckt, insbesondere, wenn die gemeinen Piraten Öl-Tanker kapern. Öl-Tanker! Welch Unverfrorenheit! Als ob die nicht harmlose Skipper meucheln könnten, so wie sie es immer taten…

Immerhin nutzt man die Gelegenheit nun, um Zusammenhänge zwischen El-Quaida und den Piraten zu konstruieren, während gleichzeitig islamische Extremisten zum Kampf gegen die Piraten aufrufen. Jaa, die Welt der Piraten ist kompliziert und nicht einfach zu verstehen.

Einzig Datenpirat Schäuble hat die Welt fest im Griff; der weiß, wo es langgeht, der weiß, wie die Menschheit tickt und setzt darum alles daran, seine Datenschatzkiste über alle Maßen prall zu füllen. Wer sich von diesem getriebenen Klabautermann nicht datenschutzmäßig Kielholen lassen will, dem könnten die Tipps von Burks und folgende Ubuntu-Distribution nützlich sein.

Das Gehechel um die wahren Freibeuter verebbt langsam, man hat das Thema Finanzkrise in aberdutzenden Talkshows so weichgekocht, dass selbst der härteste Seemann lieber drei Jahre lang harten Schiffzwieback kauen möchte, anstatt noch einen Bissen der sauren Pampe schlucken zu müssen. Stattdessen entwirft man Initiativen für Nachwuchspiraten, die man jetzt so früh wie möglich mit an Bord holen möchte, bevor sie in die verderbten Finger von Eltern und Erziehern kommen. Mit der Indoktrination muss man früh beginnen, dann wirkt sie am besten.

Das Feuilleton der FAS wurde gestern von Metallern gekapert. Guns n‘ Roses und Slayer dominierten eine komplette Zeitungsseite, mir sind fast die Augen ausgekullert. Den Artikel „vom Axl des Bösen“ findet man auch online. Eigentlich ist es mehr die Schilderung eines Höreindrucks, aber ich fand die Überschrift ganz witzig. „Vom Axl des Bösen“ – hohoho… witzig sind die bei der FAS… und darauf ’ne Buddel voll Rum!

Und während ich hier gerade die Buddel besinge, melden mir die Posten im Ausguck, dass zwei Piratenkapitäne hinter Schloss und Riegel müssen. Ehrlich gesagt, hätte ich daran nie geglaubt, aber das marode Schiff Siemens war wohl einfach nicht mehr auf Kurs zu halten. Derweil schlägt ein anderes Riesenschiff leck, wir warten gespannt und hoffen, dass es uns nicht in einen unberechenbaren Strudel zieht.

Denn letztlich wollen wir ja doch hoffen, dass der Schwarze Kapitän der Amerikaner mit seiner Aussage recht behält und nicht die verwelkte Piratenbraut der Uckermark…