Sich über die Woche nachmittags auf die Autobahn zu wagen, ist bekannterweise nicht ohne Risiko – auch für Leib und Leben, aber besonders für die Nerven. Termingeplagte Brummifahrer aus aller Herren Länder und vom Chef genervte Feierabendler geben sich ein Stelldichein zum alltäglichen irgendwo hin rasen. Kennt man.

Für den gemeinen Autofahrer, der auf Autobahnen gerne auch mal schneller als 82 Kmh fährt, sind die sogenannten "Elefantenrennen" ein besonderes Ärgernis. Denn dann sind für unzumutbar lange Zeit alle drei Spuren blockiert. Zwei durch um das letzte PS ringende LKWs und eine durch die den Tempomat auf mindestens 200 eingestellt habenden Freizeit-Schumis. Leider kann man dagegen nichts aktiv unternehmen und schneckt folglich mit Tempo 82 bei 40° Celsius im Auto hinter irgendeinem größenwahnsinnigen Brummifahrer her. Kennt man.

Kompliziert wird die Sache aber dann, wenn der LKW (im folgenden Abkürzung für Lastkraftwagenfahrergesteuerte- Killerwaffe) ohne den gern benutzten Anhänger die Autobahn unsicher machen kann. Dann sind dem Größenwahn nämlich keine physikalischen Grenzen mehr gesetzt. So kann es dann passieren, dass man auf der Mittelspur gerade einen handelsüblichen LKW überholt und gleichzeitig von einem LKW auf der äußerst linken Spur überholt wird. Staunen, dass der das schafft.

Der Autobahn-Cowboy mit grünem Bielefelder Nummernschild und der Aufschrift "W*ber Schaustell…" hatte aber noch lange nicht genug, hupte den vor uns fahrenden Elefantenrennen-Brummi zur Ordnung und ordnete sich dann rechts ein, um ca. 2 Minuten später wie King Kong aus der Asche hinter dem Honda meiner Schwägerin (den wir übergangsweise benutzen) aufzutauchen, um uns auf der Mittelspur(!) per Licht- und Monsterhupe zu bedrängen, und, um mal so richtig auf die Kacke zu hauen, rechts an uns vorbeizog. Wofür auch Überholspur…

Und wofür Führerschein? Dafür, dass solche Vollpansen fahren dürfen? Nach solchen Fahrten zweifele ich am Sinn des "Lappens"…