Isch 'abe gar kein Untertitel...

Auch Apple gehört vor die EU-Kommission

Ich lese gerade auf Spiegel-Online, dass Microsoft ein neues EU-Bußgeld drohe, weil Microsoft den Internet Explorer mir dem Betriebssystem koppelt. So richtig verstehen kann ich das nicht, auch wenn ich es gut finde, wenn Microsofts Monopolstellung notfalls mit politischer Gewalt durchbrochen wird. Anhand des unsäglichen Betriebssystems Vista kann man sehen, wohin das führt, wenn halbgare Software trotzdem unter die Kunden gebracht werden muss. Rechner nur auf Wunsch mit Betriebssystem auszuliefern, wäre in meinen Augen die richtige Lösung. Wer dann Vista haben will, soll doch sein Geld dafür verschwenden…

Dennoch: Das Verfahren gegen M$ entzieht sich als frischgebackenem Mac-User meinem Horizont. Während bei Linux nahezu alles optional ist, scheint bei OS X doch vieles mindestens genauso festgemauert wie bei Windows-Betriebssystemen. Auch hier wird der Browser mitgeliefert, grundlegende Büroprogramme und Mailclient sind installiert, sogar eine umfangreiche Recording-Software, ein Videoschnittprogramm und eine DVD-Authoring-Software werden beigesteuert, und mit iTunes liegt sogar ein kompletter Mediaplayer mit direkter Shop-Anbindung bei.

Warum also dieses Messen mit zweierlei Maß? Warum tritt man Apple nicht auf den Schlips? Wohl, weil Apple im Vergleich zu Microsoft auf dem Computermarkt ein kleiner Fisch ist – doch sollte es wirklich das Ziel der EU-Kommission sein, die marktbeherrschende Stellund Microsofts zu brechen, dann müsste sie nicht die lächerliche Bündelung von IExplorer und Betriebssystem zum Gegenstand ihrer teuren Bemühungen machen, sondern dafür Sorge tragen, dass Microsoft Händlern und Kunden nicht vorschreibt, welches Betriebssystem auf welche Rechnerarchitektur zu gehören hat.

5 Kommentare

  1. Eberon

    Naja, iLife (inkl. iTunes) gehört aber nicht zum Betriebssystem und wird nicht mit diesem im Bundle verkauft. Außerdem läßt sich die gesamte von Dir angeführte Apple-Software problemlos deinstallieren. Und zu guter letzt kann man keine »dominante Marktposition« mißbrauchen, wo keine ist.

    Aber ernsthaft: Ich habe keine Probleme mit einer Bündelung, wie Apple sie praktiziert. Sprich: Alles dabei, aber alles kann auch deinstalliert werden und muß damit nicht benutzt werden. Bei MS ist das aber – und man korrigiere mich, wenn ich jetzt Quatsch erzähle – eher nicht gegeben. Daß die MS da in Verbindung mit seiner monopolähnlichen Markstellung auf die Finger kucken, kann ich verstehen.

    Übrigens liegt Macs nicht nur Apple-Software bei. Bisher lag bei mir auch immer eine Testversion von MS Office neben einer Testversion von iWork bei. 😉

  2. Sebastian

    Koennte auch daran liegen, das die Software nicht im OperationSystem verankert ist. Genau das macht MS aber mit seinen Produkten, damit man auch ja nichts deinstallieren kann und das benutzt was man von Anfang an hat und es wird _nichts_ beigelegt von anderen Herstellern.

  3. Spamschlucker

    Eberon, altes Haus, du sagst es: Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass es bei Apple einfach _Programme_ sind, die du einfach löschen kannst. Ich würde mich bei einem Windowssystem gar nicht _trauen_, den Internet Explorer zu deinstallieren. Danach wäre das ganze System kaputt, mutmaße ich.

    Grüße
    stephan@spamschlucker.org

  4. Hokey

    Mjmmmja… aber auch wenn ich den Internet-Explorer nicht deinstallieren kann, weil er im System verankert ist, zwingt mich niemand, ihn zu benutzen oder einen anderen Browser zu installieren (erste Amtshandlung nach Aufsetzen eines Windows-Systems 😉 ). Es würde für die Marktmacht Microsofts keinen Unterschied machen, ob der Browser nur beiliegt oder ob er fest implementiert ist.

    Bei meinem iMac war übrigens schon alles vorinstalliert, iWork- oder MSOffice-Demos lagen leider nicht bei, was mich als OpenOffice-User aber so gut wie gar nicht kratzt. 😉

  5. meistermochi

    ja aber entschuldigung, wer will denn auch den IE mit dem mac benutzen? wozu also das bußgeld?

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