So, jetzt mal Butter bei die Fische. Jetzt mal ein Beispiel dafür, was heute auch im Kleinen möglich ist. Jetzt mal ’ne Band, die ich mit halbem Auge schon seit ein paar Jahren verfolge und deren Musik sich mir zu Anfang so gar nicht erschließen wollte. Denn dieser ganz böse Metal war nie so richtig mein Ding, aber bei meinem letzten Besuch auf der Homepage hat’s mich glatt vom Hocker gezogen.

Drei Punkte definieren Absence: harte Riffs, Schrei-Gesang und krasse Gitarrenarbeit. Selbst als Schrei-Gesang-Hasser muss ich zugeben, dass diese Band etwas hat, was den meisten anderen fehlt: Gespür für Melodie. Hier wird nicht lieblos auf der Siebensaitigen rumgeknüppelt, hier wird nicht nur geschrien – hier wird Musik gemacht und man spürt, dass die Jungs mit vollem Herzen bei der Sache sind und wissen, was sie tun.

Griffige Arrangements lassen die Songs nicht langweilig werden, die hervorragende Gitarrenarbeit muss sich der Hörer nicht erst in den Soloeinlangen erschließen, sondern bekommt sie permanent in der tighten Rhythmusarbeit geboten. Der Sound ist stimmig, knüppelhart und metallisch testosterongetränkt; lediglich der Bass kommt ein wenig zu kurz. Aber Sound lässt sich nicht beschreiben, Sound muss man hören und das kann man auf der Website von Absence. Besonders der Live-Mitschnitt sei allen Interessierten ans Herz gelegt!

Absence liefern aber nur ein Beispiel für die Qualität von diesen vielen kleinen Lokalbands, die durch eure Städte touren und für ein paar Glas Freibier bereit sind, sich jedes Wochenende nahezu kostenlos für euch den Arsch abzuspielen, um mit dem Verkauf von ein paar CDs wenigstens einen Teil der Fahrtkosten wieder reinzubekommen. Ohne Playback, Schminke oder "Co-Songwriter". Drei Songs und ein Live-Video stehen auf der Absence-Website zum Download bereit. Hinsurfen, anhören!