Junge, Junge. Merkel macht Nägel mit Köpfen, legt den Parteivorsitz nieder und plötzlich ist da wieder ganz viel Dampf im Personalkarussell der CDU. Sogar eine Politmumie wie Friedrich Merz klopft sich den Staub von den Schultern und meldet sich wieder zum Rapport. Ob nach Fukushima, bei der Flüchtlingsproblematik 2015 oder nach zwei verlorenen Landtagswahlen: Merkel ist sich nicht zu schade, die eigene Haltung zu hinterfragen und postwendend zu ändern.

Die SPD steht derweil rat- und tatenlos daneben. Irgendwo am Rand krakeelt ein Kevin Kühnert, weitgehend ignoriert. Doch die SPD-Spitze steckt im Dilemma: Ein Bruch mit der GroKo würde Neuwahlen bedeuten, und in der aktuellen Lage wären Neuwahlen nichts weniger als politischer Harakiri. Keinesfalls will man sich die Blöße geben, unter Umständen von den Grünen auf Bundesebene übertrumpft zu werden. Zudem müsste das SPD-Spitzenpersonal Federn lassen – ein Problem, dem Merkel schlicht dadurch entgeht, dass sie gleich angekündigt hat, für politische Ämter nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Kinderspiel, nach langen Jahren der Kanzlerinnenschaft. Andererseits reibt sich die SPD in der GroKo langsam aber dafür umso sicherer auf und man sollte sich langsam entscheiden, ob man lieber ein Ende mit Schrecken oder einen Schrecken ohne Ende haben will. Da ist Kevin Kühnert der einzige, der eine deutliche Position formuliert.

Drauf hoffen, dass nun alle nur nach der CDU schauen, sollten Nahles, Scholz und Co. lieber nicht…