Der ungestüme Lärm verklingt – die Debatte um Grass‘ Gedicht scheint sich etwas abzukühlen und immer mehr besonnene Stimmen wagen sich nun von verschiedenen Seiten aus dem Verdeck, nachdem doch die Brüllaffen keinen Dreck mehr finden, den sie nicht schon geworfen hätten. Ich empfehle hier einmal den Oeffinger Freidenker (inklusive Kommentare), der streckenweise ziemlich genau das geschrieben hat, was ich mir auch zu diesem Thema gedacht habe. Was für eine erbärmliche journalisische (und politische) Schlammschlacht sich da in den letzten Tagen abgespielt hat – ich spare mir die bösen Metaphern, die gerade auf meiner Tastatur tanzen.

Mal was anderes: Die Kaltmamsell hatte sich in den letzten Wochen ein wenig mit dem Thema „Introvertiertheit“ beschäftigt und tatsächlich findet man da viele schöne Denkanstöße (Link 1, Link 2, Link 3). Ich fühle mich ja auch eher dieser Sorte Mensch zugehörig. Ein kurzes Zitat als Appetizer muss genügen:

Ein echter Augenöffner! Endlich fühle ich mich verstanden. Ich bin also kein Freak – wo ich mich doch immer seltsam fühlte, weil ich einerseits mit Leidenschaft und Energie Vorträge halte und präsentiere, (…) doch mich in Wirklichkeit bei Small Talk immer wie eine schlechte Schauspielerin fühle, gesellige Anlässe aktiv meide und sie in meinem Leben zur absoluten Ausnahme mache.

Habe durch meinen kurzen Spanien-Aufenthalt den Espresso für mich entdeckt, nachdem mir nach meiner Ankunft in Deutschland plätzlich morgens die deutsche Padbrühe nicht recht über die Lippen wollte. Habe mir daraufhin für 30 Euro eine Bialetti Brikka besorgt und koche mir jetzt damit meinen Kaffee. Der schmeckt jetzt wieder voll und kräftig und nicht nach Wasser.